Sie genießt im Westen noch wenig Aufmerksamkeit, aber die Shanghai Cooperation Organisation (SCO) ist eines der wesentlichen Bündnisse der Geopolitik. Ursprünglich diente der 2001 gegründete Bund dazu, den zentralasiatischen Rückraum von China und Russland zu stabilisieren. Neben den beiden asiatischen Vormächten gehören noch Kasachstan sowie Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisien zur SCO. Inzwischen gibt es zahlreiche Staaten mit Partnerstatus, darunter auch das NATO-Mitglied Türkei. Heute managen China und Russland mit der Allianz-Plattform ihre Machtbalance in Asien und projizieren die Globalstrategie einer multipolaren Ordnung in Richtung Westen.
Vor Kurzem fand der SCO-Jubiläumsgipfel im usbekischen Taschkent stand. Nach 15 Jahren erweitert sich das Bündnis erstmals; aufgenommen werden Indien und Pakistan. Welches Kalkül dahinter steckt und wohin sich die SCO entwickelt, weiß Enrico Fels, Leiter der Forschungsgruppe „Sicherheit und Diplomatie“ am Center for Global Studies der Universität Bonn. Mein Gespräch mit dem Experten in Sachen SCO als Podcast:
Hinweis: Da die deutsche Bezeichnung Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit nebst passendem Akronym SOZ kaum gebräuchlich ist, verwende ich die englische Bezeichnung.