Im russischen Militärsprech heißen Land und Wetter „die ständig wirksamen Bedingungen“. Für die NATO sind sie eine weitere Hürde, um in Ost-Europa mehr militärische Präsenz zu zeigen. Der moosige Untergrund und die sumpfige Landschaft sind Gift für schwere Panzer und anderes Großgerät. Zu diesem Schluss kommt eine Militär-Kommission der NATO, die vor Kurzem die Aufmarschrouten der Allianz gen Osten begutachtete.
Nachzulesen sind die Bedenken der Militärs im Bulletin der US-Armee „Stars & Stripes“. So sei es in Estland für die Panzerwaffe kaum möglich abseits der ausgebauten Straßen zu operieren. Dort drohe ein Versinken in der Sumpflandschaft, die im Baltikum häufig vorkommt. Zumindest die US-Armee überlegt nun laut „Stars & Stripes“, als Reaktion auf die widrigen Bedingungen, mehr auf leichte Schützenpanzer wie den Stryker zu setzen. Laut dem Bericht, habe die Amerikaner noch ein spezielles Problem: In Europa verfügen sie nicht mehr über Pontonbrücken um ihre Panzerverbände über Flussläufe zu bringen; diese haben nur ihre europäischen Verbündeten. Weitere Mankos für das Operieren der NATO im Osten Europas: Die Region ist noch immer spärlich an das europäische Schnellstraßennetz angeschlossen und in den baltischen Staaten dominiert die russische Spurbreite das Eisenbahnnetz. Die logistischen Probleme und die bürokratischen Hürden in der 28-Staaten-Allianz wurden schon verschiedentlich in den deutschen Medien erwähnt; beispielsweise gibt es dazu einen Bericht von Thomas Wiegold für die Krautreporter.