Deutschland und die Niederlande planen, bei der Digitalisierung ihrer Landstreitkräfte zu kooperieren. Einen entsprechenden „Letter of Intent“ wollen am kommenden Donnerstag Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre niederländische Amtskollegin Ank Bijleveld unterzeichnen, wenn beide das deutsch-niederländische Panzerbataillon 414 in Lohheide besuchen. Der Kerninhalt der Absichtserklärung laut einem Sprecher des Heeres: „Die Verteidigungsministerinnen Deutschlands und der Niederlande werden vereinbaren, die Digitalisierung Landstreitkräfte gemeinsam mit dem Ziel voranzutreiben, die Interoperabilität der Systeme zu erhöhen. So könnte beispielsweise zukünftig die Digitalisierung der Mobilen Taktischen Kommunikation miteinander abgestimmt werden.“
Mit dem Vorhaben Mobile Taktische Kommunikation (MoTaKo) soll die veraltete Funktechnik der Bundeswehr umfassend erneuert werden. Generalleutnant Ludwig Leinhos, Inspekteur Cyber- und Informationsraum, nannte MoTaKo vor Kurzem als dringlichstes Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr. Laut Leinhos steht die Umbenennung des Projekts in „Digitalisierung landbasierter Operationen“ an. Das MoTaKo-Projekt gehört zu den Problembaustellen der Bundeswehr-Rüstung. So soll für 25.000 Bundeswehr Fahrzeuge neue Funktechnik kommen; Stand November 2017 gibt es aber nur einen Vertrag zur „Streitkräftegemeinsamen Verbundfähigen Funkgeräteausstattung“ im Programm MoTaKo für 50 Führungsfahrzeuge von Ende Juni 2017. Bis das Vorhaben umfassend aufgegleist ist, wird noch einiges an Zeit vergehen. „Bei den übrigen Projektbestandteilen MoTaKo werden im Jahr 2019 die jeweiligen Auswahlentscheidungen durch den Generalinspekteur der Bundeswehr erwartet“, so ein Heeressprecher auf Anfrage. Einen detaillierten Einblick zu den Problemen bei MoTaKo gibt der Bericht „Gefährliche Funkstörung“ der Kollegen Thomas Wiegold und Kai Biermann auf Augengeradeaus!